Winterzauber in Manhattan by Baggot Mandy

Winterzauber in Manhattan by Baggot Mandy

Autor:Baggot, Mandy [Baggot, Mandy]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: d-Goldmann TB
veröffentlicht: 2016-09-06T07:05:33+00:00


Empire State Building, Midtown Manhattan

»Hast du gewusst, dass es hier einhundertzwei Stockwerke gibt? Grund Nummer 55, warum Weihnachten in New York besser ist: Fitnesstraining beim Besichtigen eines berühmten Gebäudes«, sagte Hayley. Sie atmete die Winterluft ein und lehnte sich gegen die Absperrung der Aussichtsplattform in der 86. Etage. Die Temperatur war unter den Gefrierpunkt gefallen; der Wind war beißend, aber es fiel kein Schnee, und an dem klaren blauen Himmel gab die Sonne ihr Bestes, um der Stadt ein wenig Wärme zu schenken.

»Ich habe sechsundachtzig Stockwerke darauf gewartet, dass du mir etwas über meinen Dad erzählst. Ich werde mich nicht sechzehn weitere gedulden.«

Hayley hörte die Bitterkeit in Angels Stimme. Unter der Kappe der New York Rangers, die sie sich von Dean geliehen hatte, war ihre gespannte Miene kaum zu sehen. Ihrem mütterlichen Instinkt folgend zog sie Angels Mantelkragen hoch und schloss den obersten Knopf.

»Mum!« Angel riss sich los.

»Sieh dir das an, Angel.« Hayley deutete auf die Menge der Wolkenkratzer unter ihnen, die wie eine Picknickdecke aus Metall und Glas wirkte. »Ist das nicht wunderschön?«

»Bitte, Mum.«

Hayley stieß einen Seufzer aus, und ihr warmer Atem bildete eine kleine Wolke in der kalten Luft. Sie hatte Dean gesagt, dass sie Angel hier oben alles erzählen wolle, aber sie war noch nicht bereit dafür. Doch da Angel ihre Unterhaltung belauscht hatte, konnte sie ihr Geheimnis nicht länger in ihrem Tagebuch verbergen. Es wurde Zeit, sich den Tatsachen zu stellen und die Konsequenzen zu tragen.

Sie lächelte. »Tja, dann muss ich wohl beichten.« Ihre Stimme zitterte leicht. »Ich habe gehört, wie du Gott und den Weihnachtsmann darum gebeten hast, deinen Vater zu finden, und deshalb sind wir hier in New York.« Sie atmete tief durch. »Und ich habe es dir bisher nicht erzählt, weil ich zuerst versuchen wollte, ihn zu finden.«

Sie forschte in Angels Gesicht nach einer Reaktion, sah aber nur, dass ihre Tochter die Augen weit aufriss und dass sie weniger wie ein Wunderkind, sondern viel mehr wie eine verletzliche Neunjährige wirkte.

»Du hast mich nie danach gefragt, und ich dachte, dass du es vielleicht gar nicht wissen wolltest, oder …«, begann Hayley und schob die Hände in ihre Manteltaschen.

»Ich wollte deine Gefühle nicht verletzen«, erklärte An-gel.

»Meine Gefühle? Wie kommst du denn darauf?«

»Wenn ich dir gesagt hätte, dass ich meinen Dad kennenlernen möchte, hättest du vielleicht gedacht, dass du mir nicht genügst.«

Hayley hatte einen Kloß im Hals. »Oh, Angel, wenn dir das so wichtig war, hättest du mich einfach fragen sollen.«

»Ich dachte, dass du es mir eines Tages ohnehin erzählen würdest. Ich wollte dich nicht aufregen.« Angel blinzelte mit ihren dunklen Wimpern. »Und ich habe gehört, wie Nanny dich wegen ihm angeschrien hat. Sie hat ihn »dieser Mann« genannt und immer wieder behauptet, er habe dein Leben ruiniert.«

Hayley schlug die Hände vors Gesicht, ihr Magen sackte nach unten. Angel hatte diese schrecklichen Streitereien gehört, die Auseinandersetzungen wegen der »Jobs ohne Zukunft«, die ihrer Mutter nicht gepasst hatten. Die ständigen Vorwürfe, dass sie das erste Collegejahr für Hayley bezahlt hatte, und Hayley dann nicht hatte hingehen können. Dass ihre Träume vernichtet worden waren.



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